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Hohberg

Der Hohberg am westlichen Ortsrand von Immenstaad, auch Hochberg genannt, ist ein eiszeitlicher Drumlinhügel mit 150 km Rundblick und einer Panoramatafel. Der Wasserspeicher auf seiner Spitze wurde 1977 erbaut, unterhalb ist an der Lindengruppe der erste Speicher von 1908, mit einem Kreuzgewölbe, noch erhalten.

- Höhe: 454 m
- Koordinaten: 3526 335 und 5281 162 (Kippenhausen)

 

Im Jahre 2007 wurde der Hohberg durch die Leser von HÖR ZU zum schönsten Aussichtspunkt Deutschlands gewählt. Er liegt im Bereich von Kippenhausen.  Dieses Dorf wurde mit einer Silbermedaille im Bundeswettbewerb und im großen europäischen Wettbewerb "Entente Florale" ausgezeichnet und kann sich so mit Recht zu den schönsten Dörfern von Deutschland und in Europa zählen.

Der Hohberg ist auf diesem Bild links oben zu erkennen. Das Bild wurde etwa 1946 aufgenommen

Und so sieht die Spitze des Hohbergs heute aus

Wer genau hinschaut, erkennt auf dem oberen Bild neben dem Rebhäuschen, das, wie man im unteren Farbbild sieht, heute noch steht, einen merkwürdigen Turm, der von weitem aussieht wie eine Rakete, von nahem wie ein  Gerüst. Was es damit auf sich hat, können Sie hier lesen:

Dieser Turm war Bestandteil des Badisch-Württembergischen Hauptdreiecksnetzes, ein Landvermessungsnetz, das benutzt wurde von 1936 bis 1947. Das waren stabile Vermessungsgerüste von zum Teil Schwindel erregender Höhe (Bis zu 70 m). Wie hoch “unser” Turm war, lässt sich nicht genau sagen. Die Türme dienten dazu, die Punktabstände des Netzes zwischen 30 und 80 Kilometern messtechnisch zu überbrücken. Anhand der Angaben in der Fachschrift “Das Badisch-Württembergische Hauptdreiecksnetz 1936 - 1947” hat Prof. Dr.-Ing. Hans Fröhlich aus Bochum die Daten, Skizzen, Fotos und Geschichten zu den einzelnen Dreieckspunkten gesammelt und zu einem unterhaltsamen Bildband zusammengestellt. Leider ist ein Bild des Turms auf dem Hohberg in diesem Buch nicht enthalten, weil wir bis zur Drucklegung kein Bildmaterial auftreiben konnten. Erst 2014 ist uns die oben abgebildete Karte in die Hände gefallen, auf der dieser Turm deutlich zu sehen ist.

Vermessungsgerüst auf dem Hohberg etwa 1946

Eine Befragung älterer Immenstaader (Kippenhauser) Bürger zu diesem Thema hat folgendes ergeben:

Max Frank:

An den Turm, mit Rundholz gebaut, kann ich mich noch gut erinnern. In meiner Lausbubenzeit sind wir meistens am Sonntagnachmittag auf den Turm hoch geklettert. Er war reparierungsbedürftig, bis zum ersten Plateau war keine Leiter und wir mussten an den Außenpfeilern hochklettern. Die weiteren Stockwerke waren teilweise mit Leitern versehen. Es war für uns eine besondere Herausforderung, nicht ganz ohne Risiko, vielleicht war es das, was uns Buben immer gereizt hat, auf den Turm zu klettern. Während des zweiten Weltkrieges war dort eine Flakstation mit Radar- und Scheinwerfer eingerichtet.

Berthold Manz:

Der Turm wurde um ca. 1938 /1939 erbaut und um 1947 /1948 auf Anordnung von  den Franzosen abgebaut. Aus welchem Grund er abgebaut wurde, ist mir nicht bekannt. Er war sanierungsbedürftig. Mit dem Abbau wurde die damalige Gemeinde Kippenhausen beauftragt.  August Langenstein, Maurermeister, wurde von der Gemeindeverwaltung für diese  Abbrucharbeiten in die Pflicht genommen. August Langenstein war nach dem Krieg  noch einige Zeit in Gefangenschaft, so dass die obige Zeitangabe in etwa  zutreffen könnte. Der Turm auf dem Hohberg war mit kräftigem Rundholz gebaut und wurde bald danach von unten her verstärkt. Beim Abbruch mussten Eisenteile wie Nägel, Schrauben, Flacheisen gesammelt und alles zusammen weggeschickt  werden.

Der Hohberg bei Kippenhausen, Aquarell von Heide Budde

 

Uff em Hohberg

von Anneliese Müller

 

S'Wimmle isch vorbei.

Do und dett hanget no en Wintertrolde

am Boge oder e paar halbfule Beere,

die holed später denn d'Vögel.

 

l loan a de Hohberghiesletür,

links und rechts blättred de Voputz,

rote Blätz lieged uff em Weg

s`sind Zeiche vu Vergänglichkeit.

Was Wind und Wetter usg`setzt isch,

hebt halt it ewig.

 

S' Laub wird gäel, rot, muckelebru,  g'schecket

d' Blätter hond wunderbare Naturfarbtön,

flieged rab und vorotted wieder.

 

En Ausflugdampfer tutet,

well e Segelboot im Weg isch.

Ebbes isch all im Weg,

ebbes u`bequems, ebbes,

wa me wegschiebe wett und it ka.

 

S`isch guet, dass mir heit noit wissed,

wer ies emol wegschiebt.

 

 

Blick vom Helmsdorf zum Hohberg, um 1865

Man beachte das “Gipfelkreuz” auf dem Hohberg. Das Bild ist eine Ansicht um 1865, Steindruck von F.X. Müller / G. Gagg.

 

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