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Tag des offenen Denkmals 2019

Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 8. September 2019

Er stand unter dem bundesweiten Motto: „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ 

-  Wir zeigten die katholische Pfarrkirche St. Jodokus in Immenstaad  -

Hier kann man gut den Umbruch in der Architektur zeigen anhand der Außenansicht der im Jahre 1980 neu gebauten Kirche aber auch anhand der Innenarchitektur, die einer gewandelten Liturgie folgt

 

 

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Objekt: Katholische Pfarrkirche St. Jodokus in Immenstaad

Schon am 17. Februar 1411 weihte Bischof Stephan von Volterra eine „Gottesackerkapelle, welche zu einer Kirche umgebaut worden“, mit 2 Altären an derselben Stelle ein. Der Grundstein der ersten Kirche wurde 1474 gelegt, der damals errichtete Turm hat bis heute überdauert. Die Fertigstellung erfolgte 1487.  Der asymmetrisch angelegte Chor lässt  den gotischen Einfluss erkennen.

Das Kirchenschiff war im Laufe der Jahrhunderte etlichen Veränderungen unterworfen, es wurde 1980 abgebrochen. Der Chor blieb als Seitenkapelle erhalten. Die danach neu gebaute Kirche wurde am 24. Oktober 1982 eingeweiht. Der Pfarrsaal und verschiedene Veranstaltungsräume fanden im Untergeschoss Platz.  Der Chorbogen ist ebenfalls noch ein Zeugnis aus gotischer Zeit. Die barocke Ausstattung wurde dem Zeitgeschmack entsprechend gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch eine im neugotischen Stil ersetzt.

Die Pläne für den Neubau erstellte der Architekt Hanns Schlichte aus Friedrichshafen. Die neue Kirche im Verbund der Bauteile aus verschiedenen Jahrhunderten mit einer Art Zeltdach ist architektonisch beeindruckend.  Baubeginn war 1980, davor gab es über fünf Jahre lang Querelen und Prozesse zum Thema der Erhaltung des Kirchenschiffes. Der Grundstein wurde am 8. November 1981 gelegt, das Pfarrheim im Untergeschoss des Neubaus wurde Ende 1982 fertiggestellt.

 

Veranstalter: Heimatverein Immenstaad e.V. in Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrgemeinde

Führungen waren um 11 Uhr, 14 Uhr und 15 Uhr durch Harald Buckenmaier

 

Link zum Bericht in der Schwäbischen Zeitung

 

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Kirchenabriss 1980; man sieht Reste der untergegangenen Deckenbemalung von 1738

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag, den 08. September 2019 stand dieses Jahr unter dem Motto

„Modern(e) Umbrüche in Kunst und Kultur“.

Was lag bei diesem Thema für den Immenstaader Heimatverein näher, als an diesem Tag die Immenstaader Katholische Kirche St. Jodokus für eine Kirchenführung zu öffnen.

Pfarrer Schneider gab dazu das nötige Einverständnis und wir konnten mit Harald Buckenmaier einen versierten Referenten gewinnen. Harald Buckenmaier ist seit vielen Jahren eng mit der Kirche St. Jodokus verbunden als Mitglied des Pfarrgemeinderates und auch als Mesner.

Über 100 Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, sich an diesem regnerischen Tag genauer mit der Geschichte von St. Jodokus zu befassen. Dreimal in einer jeweils einstündigen Führung, die er mit viel Liebe zum Detail vorbereitet hat, erzählte Harald Buckenmaier in sehr kurzweiliger und verständigen Art einiges Altes und Neues über die Immenstaader Kirche.

St Jodokus ist Patron der Pilger, Schiffer, Bäcker, Bauern und Winzer, Kranken wodurch der Bezug zu Immenstaad deutlich wird. Wahrscheinlich gab es bereits vor 1000 Jahren eine Kapelle an der Stelle der heutigen Kirche.

Im Jahre 1410 wurde mit dem Bau einer Kapelle begonnen, zu Ehren der Jungfrau Maria, St. Jodokus und aller Heiligen. 1474 wurde mit dem Bau des Kirchturms und danach mit dem Bau der Kirche begonnen.

Bis 1970 wurde die Kirche mehrfach renoviert und modernisiert, bis der Pfarrgemeinderat 1973 beschloss, das Kirchenschiff abzubrechen, dabei aber Chor und Turm zu erhalten.

1982 wurde die neue Kirche in im jetzigen Stil eingeweiht. Zusätzlich zur Kirche gibt es nun Räume für Veranstaltungen, Probenräume für den Kirchenchor, einen Versammlungsraum für die Ministranten und die Frauengemeinschaft.

In einem zweiten Teil des Vortrags erläuterte Harald Buckenmaier den alten Chor mit Beichtstühlen und dem neugotischen Hochaltar.

Es war eine sehr gelungene Führung, für die wir uns bei Harald Buckenmaier sehr herzlich bedanken, vor allem für seine fundierte Vorbereitung.

Lassen wir uns überraschen, welches Thema der nächste Tag des offenen Denkmals bereithält.

Bettina Rebstein

 

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Harald Buckenmaier bei seinen Führungen

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Auch gerettete Exemplare der untergegangenen Deckenbemalung von 1738 wurden gezeigt

Die katholische Kirche St. Jodokus Immenstaad

Zahlen – Daten - Fakten

Zusammengestellt von Harald Buckenmaier, Juli 2019

Quellen:

  • Festschrift zur Kirchenkonsekration am 24.10.1982
  • Kirchenführer: St. Jodokus Immenstaad am Bodensee, Wilhelm Weßbecher, 1988
  • Immenstaad, Geschichte einer Seegemeinde, Verlag Stadler, Konstanz 1995
  • Kirchenführer: Kath. Pfarrkirche St. Jodokus, Immenstaad am Bodensee, Manfred Hermann, 2000
  • Immenstaader Heimatblätter, Heft 18, 2001
  • Immenstaader Heimatblätter, Heft 19, 2003
  • Pfarrbrief zum Jubiläum 600 Jahre kath. Pfarrgemeinde, 2010
  • Der heilige Jodocus, Patron der Pilger, Fischer und Bauern, Alfred Rössler, Landshut 2014

Geschichte

  • Wahrscheinlich bestand bereits seit dem Jahr 1000 eine Kapelle
  • Um 1331niedere Gerichtsbarkeit in Immenstaad bei 3 Herren: in der Mitte Herren von Helmsdorf (später Montfort und Kommende Mainau), im Osten Grafen von Werdenberg (später zu Fürstenberg), im Westen (Ried) Reichsstadt Überlingen
  • Um 1400 gab es 300 - 360 Einwohner und Immenstaad gehörte zur Pfarrei Bermatingen; dort stand die Pfarrkirche und der Pfarrer hatte dort seinen Sitz; der Weg nach Bermatingen war weit, etwa 10 km oder 2 ½ Stunden; wegen des Pfarrzwanges musste man dorthin sonntags zur Messe, und die Toten mussten auf dem dortigen Friedhof begraben werden (Totensträßle!); Besonders schwierig war es, wenn der Pfarrer zum Spenden der Sterbesakramente von Bermatingen geholt werden musste
  • Um 1400 Unabhängigkeitsbestrebungen (von Bermatingen als Mutterkirche) der Immenstaader (300 – 350 Einwohner)
  • Vor 1410 Bau einer Kapelle (zu Ehren der Jungfrau Maria, St. Jodokus und aller Heiligen) an der Stelle des heutigen alten Chorraumes (St. Jodokus, im Volksmund auch „Jos“ genannt, Helfer der Kranken)
  • Im Jahre 1410 wandte sich die Gemeinde (man sandte einen Boten zum päpstlichen Hof in Bologna (einen Geistlichen?) an den (Gegen-)Papst Johann XXIII.
  • 24. September 1410: Erste Bulle des (Gegen-)Papstes Johann XXIII.: Auftrag an den Generalvikar in Konstanz die Bitten der Gemeinde zu gestatten: Der Kaplan soll in der neuerbauten Kapelle Gottesdienst abhalten, in Immenstaad residieren und die Stiftung bestätigen, doch solle Bermatingen den Kaplan ernennen und absetzen dürfen. Diese Bulle ist noch erhalten und befindet sich im Pfarrarchiv! Dies war der erste Schritt zur Gründung der späteren Pfarrei (siehe 2010 600-Jahrfeier der Kirchengemeinde)!
  • 11.12.1410 Der Ammann, die Gemeinde und die Einwohner stiften unter Bezug auf die Bulle des Papstes die Kaplaneipfründe; dem Kaplan wurden jährlich neun Pfund Pfennige in Konstanzer Währung als Einkommen garantiert; die Gemeinde verpflichtet sich die Stiftung aufrecht zu erhalten und nie zu widerrufen (siehe Kult- und Baupflicht); Burkhard von Helmsdorf, als einer der Gerichtsherrn des Ortes, siegelt die Urkunde
  • Die bestehende Kapelle wird von neuem erbaut; südlich dieser Kapelle, der späteren Kirche, floss der Kobenbach in einem tiefen Graben, der zur Kirche mit einer Mauer gesichert war. Erst etwa 1935 wurde der Bach verdohlt.
  • 17.02.1411 Bischof Stephan von Volterra (Stefano del Buono, 1411-1433 Bischof von Volterra) weiht die Gottesackerkapelle, die zu einer Kirche mit 2 Altären umgebaut worden war; Man beachte den Hinweis auf einen eigenen Friedhof; Damit hatten die Immenstaader Tatsachen geschaffen.
  • 1. Mai 1414: Eine weitere Grundlage der späteren Pfarrei ist die zweite Bulle des Papstes Johann XXIII.: Darin wird den „geliebten Söhnen“, der Gemeinde und den Einwohnern von Immenstaad auf ihre Bitten das Patronatsrecht auf die neu gegründete Kaplanei übertragen. Auch solle es erlaubt sein, einen Gottesacker anzulegen, dem jeweiligen Kaplan gestattet sein, die heiligen Sakramente des Altars, der letzten Ölung wie auch andere zu spenden, aber nur für den Fall, dass der Weg nach Bermatingen wegen der Witterung gar zu hart sein sollte; Der Kaplan dürfe auch die Opfer behalten. Damit war Immenstaad de facto Pfarrei und es konnte sich eine Pfarrei de jure entwickeln.
  • 20. August 1414: Werner Trütli, Ammann, und die Gemeinde Immenstaad als Patrone bitten den Bischof, den Priester Johann (von) Prasberg zu investieren; der ständige Vikar (Konrad Suttoris) in Bermatingen und Abt und Konvent in Salem erheben Einspruch
  • 21. Februar 1415: Die Immenstaader erwirken eine dritte Bulle des Papstes. Darin wurden die früheren Bullen wiederholt und weil in der ersten Bulle das Patronatsrecht aufdie Kaplanei dem Regenten der Mutterkirche Bermatingen, in der zweiten Bulle aber der Gemeinde Immenstaad zugesprochen worden war,, so wurde durch die neue (dritte) Bulle dieser Fehler korrigiert und die zweite Bulle bestätigt.
  • 1417 Priester Johann von Praßberg wird als 1. Kaplan investiert.
  • Die Abtei Salem gab sich nicht zufrieden; es entstand ein langes Verfahren vor dem Konzil (Konstanzer Konzil 1414-1418); es kam zum Vergleich von 1431, den die Stadt Überlingen vermittelte; Immenstaad wurden seine erlangten Rechte der selben Capell bestätigt – Salem der weitere Bezug des Zehnten gesichert; die St. Josen-Kaplanei ist als Pfarrei anzusehen
  • 1431 - 1470 Immenstaad wird aus einer Kaplanei zur Pfarrei
  • Von nun an waren die politische und kirchliche Gemeinde eng miteinander verknüpft: die politische Gemeinde hatte das Patronat, wählte also den Pfarrer und später 2 Kapläne, verwaltete das Kirchenvermögen und baute Kirche, Pfarr- und Kaplanhäuser
  • 1474 Bau des Kirchturmes, danach Beginn des Kirchenbaus
  • 1487 Fertigstellung der Kirche mit reich verziertem Schnitzaltar
  • Vor 1511 (durch pestartige Seuche) Entstehung der Sebastiansbruderschaft
  • 1628/29 neuer Hochaltar vom Konstanzer Bildhauer Hans Schenck mit der erhaltenen gotischen Madonna
  • Zerstörungen (u.a. Altar) im 30-jährigen Krieg (1618-1648)
  • 1664/65 neuer Hochaltar, zugleich Altar der Rosenkranzbruderschaft (ins Leben gerufen von Pfr. Sebastian Einhart (1660-1683)) mit der gotischen Madonna (1478), flankiert vom Hl. Dominikus und Hl. Katharina umgeben von den 15 Rosenkranzgeheimnissen in Rundreliefs (13 erhalten)
  • 1750 das gotische Chorgewölbe wird durch eine Stuckdecke verdeckt
  • Ab 1806 Zuordnung der Gemeinde zum Großherzogtum Baden
  • Anfang des 18. Jahrhunderts, Bau der Michaelskapelle
  • Anfang des 18. Jahrhunderts, Immenstaad zählt ca. 500 Einwohner
  • Um 1876 bestellt der Stiftungsrat 3 neugotische Altäre, Beichtstühle, eine Kommunionbank und pyramidenförmige Überdachungen der Apostelfiguren (siehe Karl Reihing, Tettnang 1877) – Wiederverwendung der gotischen Madonna und der barocken Figuren des Hl. Dominikus und der Hl. Katharina
  • Bis 1970 mehrfache Renovierung der Kirche
  • Bis 1970 Pfarrer Johann Traber vermerkt, dass die Kirche zu klein ist (nur 368 Sitzplätze)
  • 21.11.1971 Investitur von Pfarrer Wilhelm Weßbecher
  • Seit dem 27.01.1972 Beginn der Planungen und Verhandlungen für einen Neubau
  • Verhandlungen mit der kath. Kirchengemeinde, der polit. Gemeinde, dem Landesdenkmalamt, und dem Erzbischöfliches Ordinariat in Freiburg waren schwierig und langwierig, da die politische Gemeinde bau- und kultpflichtig war
  • 1973 Beschluss des Pfarrgemeinderats über den Abbruch des Kirchenschiffs, Chor und Turm sollten erhalten bleiben.
  • 1974 Architektenwettbewerb; der PGR entschied sich mit 12:1 stimmen für den Architekten Schlichte
  • 1975 Erörterung der Neubaumaßnahme mit der Gemeinde; hier: Widerstand wegen der Kult- und Baupflicht; in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung regte sich aus Sorge und Zerstörung eines kostbaren Baudenkmals eine erhebliche Gegnerschaft
  • 1976 der PGR ersucht wiederholt um die Erteilung einer Baugenehmigung
  • 17.12.1976, ein Teil der Kirchendecke stürzt ab
  • 1977, leichte Abänderung des bisherigen Bauplanes mit Verschiebung des des Kirchenbaus nach Norden; neue Verhandlungen mit Parteien und Gemeinderat; Befürwortung des abgeänderten Baugesuchs durch den Gemeinderat
  • 1978 die Gemeinde verlangt einen formellen Antrag der Kirchengemeinde für den Abbruch des Kirchenschiffs; Erteilung der Baugenehmigung mit 51 Auflagen
  • 12.05.1980, Baufreigabe
  • 15.05.1980, Christi Himmelfahrt, letzte Hl. Messe
  • 1980 Beginn des Kirchenabrisses, alter Chor und Turm bleiben bestehen
  • 1980/81 Baubeginn des neuen Kirchenraumes
  • 8.11.1981 Grundsteinlegung
  • 11.09.1982 Einweihung der Unterkirche mit großem Saal, Küche, Besprechungsraum, Probenraum für den Kirchenchor, Versammlungsraum für die Ministranten und Frauengruppe, Sanitäre Anlagen
  • 24.10.1982 Konsekration der neuen Kirche unter Weihbischof Dr. Karl Gnädinger, Freiburg
  • Neue Kirche hat 537 Sitzplätze
  • 1991 Figurengruppe des Hl. Jodokus in Stirnwandfenster, außen (Egino Weinert)
  • 1993 Einbau der Orgel mit 23 Registern (Firma Peter Mönch, Überlingen)
  • 2010 600-Jahrfeier der Pfarrgemeinde

Alter Chor

  • Asymmetrischer Chorraum (Ende des 15. Jahrhunderts)
  • Ursprünglich gotischer Stil (Chorbogen, Glasfenster)
  • 1750, das Netzrippengewölbe musste bei der späteren Barockisierung der Kirche einer Stuckdecke (Gipsdecke) weichen
  • Ende des 19. Jahrhunderts neugotische Ausstattung
  • 1877, neugotischer Hochaltar „durch milde Gaben der Gemeinde Immenstaad unter Pfarrer Michael Stang von Karl Reihing, Tettnang“ mit Madonna mit Jesuskind (um 1470), (ursprünglich für Konstanz gedacht) zählt zu den bedeutendsten gotischen Plastiken in der Bodenseeregion, daneben Holzplastiken des Hl. Dominikus und Hl. Katharina von Siena (um 1665), weiter daneben Hl. Konrad von Konstanz (links) und der Kirchenpatron, der Hl. Jodokus (rechts)
  • 1877 von Reihing stammen wohl auch das Chorgestühl, die Beichtstühle, die Seitenaltäre, die geschnitzte Kommunionbank und die pyramidenförmigen Bedachungen der Apostel
  • Darstellung des Grabmals geschaffen von Esaias Grueber d. J. um 1600
  • 2 Sandstein-Epitaphe von Dominikus Hermenegild Herberger, der zuletzt in Immenstaad lebte und dort am 12.05.1760 starb
  • Eingangstüre zum Turm (früher Sakristei, heute Schatzkammer) von 1722
  • 1895 Sakristei-Neubau mit gotischer Spitzbogentür
  • Darstellung des Abendmahles an der Decke (18. Jahrhundert)
  • Taufstein
  • 1877 Kirchenfenster Glasmalerei Lütz Sigmaringen (u.a. die Kirchenlehrer Ambrosius und Augustinus)
  • Im Fenster nach Süden Geburt Christi (Hans Breinlinger, Konstanz 1952)
  • 2 (von ehemals 4) Chorstühle, 1713 mit Wappen: a) Kommende Mainau (links) und b) Zeichen (Wanderstäbe, Pilgermuschel und Krone) des Kirchenpatrons St. Jodokus (rechts) aus dem 16. Jahrhundert
  • 1688/90 9 Apostel (nahezu lebensgroß) aus der Werkstatt des Konstanzer Bildhauers Christoph Daniel Schenk (1633-1691), 2 weitere Statuen und Christusstatue 1691, insgesamt 14 Statuen mit St. Paulus (kam erst später zu den Zwölfen) und Christus

Turm

  • Zugang durch den alten Chor
  • Bemerkenswert ist die Türe von 1722 mit eisernem Schloss
  • Früher war das EG Sakristei
  • Heute 3 Stockwerke Schatzkammer mit Ausstellung Liturgischer Geräte, Vortragskreuz, Schatzkiste, Figuren
  • Keilstufentreppen führen hinauf
  • 60 Stufen bis zur Turmuhr, die täglich aufgezogen werden musste
  • Das Uhrwerk der Turmuhr (1893, Mannhardt, München) steht heute auf dem Rathausplatz in Immenstaad
  • 4 ältere Glocken (c‘ – es‘ – a‘ – g‘‘) (siehe Immenstaader Heimatblätter, Heft 18, Seiten 68 bis 77)
  • 18. Juli 2010 Glockenweihe von 2 weiteren, neuen Glocken (c‘‘ – f‘‘) (unter Pfarrer Wolfgang Demling ergänzt), gegossen am 30.04.2010 in Passau in der Glockengießerei Perner

Schatzkammer

  • EG, 1. und 2. Stockwerk wurde unter Pfarrer Willi Kirchmann 1999 renoviert und als Schatzkammer eingerichtet
  • Ausstellung Liturgischer Geräte im EG und 1. Stockwerk
  • Ausstellung von Figuren im 2. Stockwerk
  • Näheres siehe Immenstaader Heimatblätter Heft 18, Seiten 28 – 67
  • Näheres siehe Immenstaader Heimatblätter Heft 19, Seiten 218 – 227

Kirche Außen

  • Kreuzigungsgruppe (um 1630)
  • Pfarrergräber
  • Kerker Christus
  • Stirnwand Südseite neuer Teil: St. Jodokus, 1991

Neuer Teil der Kirche

  • Sonntag, 24. Oktober 1982 feierliche Konsekration
  • Fertigstellung unter Architekt Hanns B. Schlichte, Friedrichshafen
  • Hanns B. Schlichte, geb. 18.04.20 in Oberndorf,Neckar gest. 10.07.94 in Friedrichshafen: Bedeutende Werke u.a.:
    • 1960 Innenraum St. Nikolaus, Friedrichshafen
    • 1981 Kirche „Zur Heiligen Familie“, Ulm-Donaustetten
    • Kirche „Mariä Geburt“, FN-Jettenhausen
    • St. Columban, FN
    • St. Gangolf, FN-Kluftern
    • St. Paulus, Künzelsau
    • Jungen- und Mädchenrealschule St. Elisabeth, FN
  • Seine Prämisse: „Kirchenerneuerung“ nach Kriterien des 2. Vatikanischen Konzils (11.Okt. 1962 unter Papst Johannes XXIII.)
    • Quergelagerter Grundriss
    • Sechseckform bietet sich an
    • Hervorhebung des Altarplatzes in der Mitte des Raumes
    • Zeltdachform (Himmelszelt – „Das Zelt Gottes unter den Menschen!“)
    • Ausrichtung nach Süden
  • Altar, Ambo, Tabernakelstele, Sedilien (Sitze), Weihwasserstelen, Grundstein (an der Chorwand) und Jodokusvitrine gestaltet von Hanns B. Schlichte
  • Altarwandbild (siehe Schlichte, 1982) nach Apokalypse 21 (1-4, 9-19, 21-27),(Apokalypse = Offenbarung des Johannes, einzige prophetische Schrift des Neuen Testaments), gestaltet 1982 von Hermann Geyer, Ulm,          Gottes Wohnung unter den Menschen         Seht die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.      Das neue Jerusalem            Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit 12 Toren und 12 Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der 12 Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt 3 Tore, im Norden 3 Tore, im Süden 3 Tore und im Westen 3 Tore. Die Mauer der Stadt hat 12 Grundsteine; auf ihnen stehen die 12 Namen der 12 Apostel des Lammes. Die 12 Tore sind 12 Perlen; …; Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
  • Mauer mit
    • 12 Toren
    • 12 Engeln
    • 12 Stämme der Söhne Israels
    • 12 Grundsteine
    • 12 Apostel
    • 12 Perlen
    • Lamm Gottes
  • Chorbogenkreuz (um 1525)
  • Altarblock aus Granit steht auf 3 Säulen (Gesamtgewicht ca. 5 t)
  • 4 Kerzenleuchter mit je 3 Kerzen (insgesamt 12 Apostel-Kerzen), Egino Weinert, 1982
  • Leuchter mit Osterkerze, Egino Weinert, 1982
  • Tabernakelstele mit Darstellung des Abendmahles (Egino Weinert, 1982)
  • Ambo mit Emailbild: „Aussendung des Hl. Geistes“ (Egino Weinert, 1986)
  • Orgel (seit 1993) mit 23 Register, 1356 Orgelpfeifen, Orgelbaumeister Peter Mönch, Überlingen
  • Ewiges Licht
  • Reliquienschrein des Hl. St. Jodokus (Egino Weinert, 1982)
  • Hl. Antonius
  • St. Petrus und St. Paulus (13. Apostel, er war erst Saulus und kam später zu den Zwölfen)
  • Wandgemälde „Mariä Himmelfahrt“ mit Rosenkranzgeheimnissen (waren früher Teil eines Vorgängeraltars, 2 wurden in der Bauphase entwendet, als diese in der Kapelle St. Michael untergebracht waren)
  • Hl. Sebastian
  • 12 Apostelkerzen an den Wänden, Egino Weinert, 1982
  • Wandfenster: Buntglasfenster, 1982, Hermann Geyer, Ulm
    • Nordseite: Szenen des Alten Testaments, Geburt Jesus Christus, Kreuzweg,
    • Westseite: Schöpfungsgeschichte
  • St. Josef

Apostelfiguren

(von links nach rechts)

  • Petrus (1. Papst = Nachfolger Christi auf Erden)
  • Paulus (kam erst später dazu; Saulus-Bekehrung)
  • Thomas
  • Andreas
  • Jakobus der Jüngere
  • Johannes
  • Christus-Figur
  • Jakobus der Ältere
  • Philippus
  • Bartholomäus
  • Matthäus
  • Simon
  • Judas Thadäus (Sohn des Jakobus)
  • Matthias (zugewählt per Losentscheid für Judas, den Verräter!)

Die 4 Evangelisten

  • Matthäus
  • Markus
  • Lukas
  • Johannes

Kirchenpatron St. Jodokus

  • Patrozinium am 13. Dezember (3. Sonntag im Advent)
  • Patron der Kranken und Pilger, Fischer und Bauern
  • Darstellungen
    • Südseite außen, neuer Teil der Kirche (1992)
    • Darstellung im alten Altar
    • Darstellungen aus dem Leben des Hl. Jodokus im Reliquienschrein, neuer Teil der Kirche
  • Attribute
    • Im Wappen im Chorstuhl (rechts)
    • Im Wappen der Gemeinde Immenstaad (2 gekreuzte Pilgerstäbe, Pilgermuschel und Krone)
  • Reliquienschrein mit Reliquie

St. Jodokus, (St. Josse)

  • geb. Ende des 6. Jahrhunderts (593?)
  • Vater war König in der nördlichen Hälfte der Bretagne (Frankreich)
  • Jodokus sollte nach dem Tod des Vaters und nach Verlust der Herrschaft seines Bruders Judicael die Krone übernehmen
  • Jodokus verzichtet auf die Krone und schließt sich einer elfköpfigen Pilgergruppe an, die nach Rom reisen will
  • Herzog Haymo von Ponthieu in der Picardie nahm unterwegs die Pilger auf
  • Herzog Haymo erkannte die Begabungen des Jodokus und ließ ihn zum Priester weihen
  • Wenige Jahre später zog sich Jodokus als Einsiedler zurück an den Küstenfluss Authie nach Brahic
  • Mit Hilfe von Herzog Haymo errichtet er eine Kapelle und Einsiedelei
  • 8 Jahre später begab sich Jodokus nach Runiac an der Cranche und erhielt dort von Herzog Haymo eine Kapelle
  • Mit einem Gefährten blieb er 13 Jahre dort
  • Herzog Haymo gewährte ihm einen neuen Aufenthaltsort zwischen den Küstenflüsschen Authie und Cranche, heute Saint-Josse-sur-Mer nahe am Meer
  • Jodokus errichtet dort (665) eine Einsiedelei
  • Daraus entwickelte sich nach seinem Tod die Benediktinerabtei St. Josse-sur-Mer
  • Jodokus unternimmt eine Rom-Wallfahrt und wird dort von Papst (Martin I.?) empfangen
  • Danach lebt Jodokus wieder als Eremit in Runiac
  • Dort stirbt er am 13. Dezember 669 (668?)
  • Seine Gebeine liegen seit 25.07.977 in St. Josse-sur-Mer

 

Alter Chor Neues Kirchenschiff
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