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Turmuhr Deisendorf

Die Turmuhr aus Deisendorf bei Überlingen

Turmuhr Deisendorf 1

 

Wie die Deisendorfer Turmuhr ins Heimatmuseum kam von Dieter Hallmanns, verfasst im Jahre 2003

Wie immer im Leben spielen Zufälle eine wesentliche Rolle für den Lauf der Dinge, so auch in diesem Fall. Die Geschichte begann so. Im Frühjahr 2001 wurde ich gefragt, ob ich jemanden kenne, der eine alte Turmuhr sucht und sie auch kaufen will, ich hatte keine Ahnung. Ich bildete mir ein, eine ganze Menge von Uhren zu verstehen, aber mit Turmuhren hatte ich mich noch nie befasst. Ich versprach, mich zu informieren und umgehend Bescheid zu geben, wenn ich etwas weiß. Das alte geschmiedete Uhrwerk wurde in die Garage verfrachtet und natürlich mit der erst kürzlich neu erworbenen Digitalkamera fotografiert.

So, da stand ich nun und war eigentlich mit meinem Latein am Ende. Ich wusste, die Uhr stammt aus Deisendorf bei Überlingen. Nach Rückfrage in der Pfarrei Überlingen teilte man mir mit, die Birnau sei für Deisendorf zuständig. Eine Recherche in der Birnau brachte keine weiteren Erkenntnisse, die alten Akten seien unvollständig und über die kleine Pfarrei Deisendorf sei so gut wie nichts vorhanden. Tatsache war, dass bei der Kapellenrenovation Anfang der 70er Jahre das Werk ausgebaut wurde und auf den Schutthaufen landete. Mein Eigentümer hatte es mit Einverständnis des Überlinger Bauamtleiters an sich genommen und über all die Jahre bei sich verwahrt. Es fehlten einige Teile, aber ansonsten war die Uhr für ihr Alter in einem guten Zustand. Vom handwerklichen her musste die Uhr um 1700 entstanden sein, was sich dann auch später bestätigte. Da Deisendorf zu dieser Zeit zu Salem gehörte, ist sie sicher in der Klosterschmiede Salem gebaut worden.

Zu erwähnen ist, dass die Uhr ohne Zeigerindikation, also nur mit einem Schlagwerk gefertigt wurde. Für kleine Orte damals durchaus üblich, wie ich heute weiß. Das 11er Läuten war einfach das Wichtigste im bäuerlichen Tagesablauf.

Und hier kommt ein zweiter Zufall hinzu. Wenige Tage später war ich im Furtwanger Uhrenmuseum. Dort konnte man mir zu der Turmuhr auch nicht weiterhelfen, aber von einem Lehrer der Uhrenschule kam der Hinweis auf einen Turmuhren~Spezialisten aus Lindau. Wieder Zuhause war der Kontakt schnell hergestellt, bei einer Besichtigung wurde ein Richtpreis für den Kauf genannt, die Kosten für die Restauration ebenso. Auf die Frage, warum stellen Sie die Uhr nicht ins Heimatmuseum, muss ich recht verdutzt geschaut haben. Dann fand ich die Idee prima, ein Vortrag im Vorstand des Heimatvereins führte zu einem positiven Beschluss und so wurde mit dem Uhrenbesitzer ein Kaufvertrag geschlossen, die Uhr restauriert, ein Untergestell in Auftrag gegeben und die Uhr im Museum aufgebaut.

Da steht sie nun und funktioniert wie anno dazumal, natürlich heute ohne 11er Läuten, der Nachbarn wegen.

Turmuhr Deisendorf Fundsituation gebaut um 1700 vermutlich in der Klosterschmiede Salem klein

Turmuhr Deisendorf, Fundsituation auf Schutthaufen in den 70er Jahren, gebaut um 1700 vermutlich in der Klosterschmiede Salem

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