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47 Kupfermäcke

Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 47, Hauptstraße 9,  im Jahre 1916:

„s lanze Basches Hus“  , ein Doppelhaus. Im vorderen wohnte Gebhard Steinhauser. Es war ein ganz verahrlostes Gebäude, so, daß  es einem wundern mußte, wo er das Erträgniß seinen großen Gutes versorgen konnte,  und überdies hielt er noch Gemeindefarren. Er war im Umgange mit anderen ein sogenannter Häteler , darum  hatte er den Spitznamen: „Dr. Süsele“. Er war auch ungefähr ein Jahr Meßmer, kam aber mit dem damaligen Pfarrer Diesenhofer  nicht gut aus, seine beiden erwachsenen Söhne überhaupt nicht. Das nahm der geistreiche Mann so zu Herzen, daß er alles verkaufte an die Juden und in Kippenhausen ein Gut erwarb, wo er aber auch nicht blieb und mit seiner Familie in die Schweiz zog. In  das Haus hier kam ein Schäfer von St. Georgen namens Heß in Loschie.
Späther kaufte es der ledige Schreiner Veeser aus Krauchenwies und  heurathete darauf. Dieser verkaufte es wieder an den Handelsmann Fischer, der es wieder an den Flaschner Karl Rebstein verkaufte, der es meistentheils  abbrach und umbaute.
Im Hinterhause wohnten  zwei ledige Schwestern des G. Steinhauser, nach deren Tod kam ein Ziegler, „s Kapelers Michel“  von Fischbach darin in Loschie“. Nacher ein alter Bäker mit Familie, woher er kam weiß ich nicht mehr, man nannte ihn nur den „ Martelebek“.
Späther kaufte es der Sailer  Friedrich Langenstein. Jetzt wohnt sein Sohn Christian darin.

 

Elfriede Mohr über das Haus 2004:

Flaschner Karl Rebstein, genannt Kupfermägge, war ein kleines giftiges Männlein. Wenn es nicht nach seinem Willen ging, wurde er putz zornig. Abends bei Dunkelheit rüttelte er einmal in der Nachbarschaft am Küchenladen um Einlaß zu bekommen. Als nicht sofort gleich die Haustür geöffnet wurde, kam ein Fluchen und Schimpfen von draußen, daß ich meinen Ohren nicht traute. Sein Sohn Fritz war auch Flaschner, ein Fastnachtsnarr, den ich mit einem Ringelhemd bekleidet, in Erinnerung habe.
Im Erdgeschoß hatte die Firma Held & Menke aus Überlingen ein Ladengeschäft. Es wurden schöne Stoffe, Kurzwaren und Bettzeug verkauft.
Die Flaschnerei  ist nach dem Tode von Fritz Rebstein verpachtet und dann aufgelöst worden. Das Ladengeschäft mit Haushaltswaren, das seine Frau Luzie betrieb, ebenfalls. Das Haus ist seither unbewohnt.
Luzie Rebstein baute ein neues Haus im Kretzergang.
Der Schriftzug Held & Menke ist heute noch zu lesen, obwohl  bestimmt einige Jahrzehnte kein Verkauf der Firma mehr stattfindet. Luzie Rebstein will das Haus auch nicht verkaufen, denn sie wüßte nicht, was mit dem Geld anzufangen wäre.



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Haus Nr. 47, Hauptstraße 9, etwa im Jahre 1998  (Bilder: Christian Rebstein)

 

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So sieht es heute - 2016 - an dieser Stelle aus. Das Haus ist heute im Besitz von

Markus Eckardt  (Bild: Christian Rebstein)

 

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Das selbe Haus aus SO  im Jahr 2000  (Bild: Johanna Fink)

 

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