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Johann Baptist Berger über die Riedgasse (Seestraße West) im Jahre 1916:

Wenn ich in einer illustrierten Zeitschrift ein Bild sehe, das ein recht armes Fischerdorf, irgend an dem Gestade eines Sees darstellt, mit einer Reihe recht verwarloster Fischerhütten, so denke ich manchmal, so sah gerade die Riedgasse aus, vor 60 – 65 Jahren. Ein Haus verwahrloster als das andere, lauter ehlende Hütten. Keine rechte Straße. Von einer Eindammung deß Seeufers war keine Rede, der See lekte halb in die Strasse hienein. War der See nur ein wenig über normal, so mußte man im Wasser hin und her fahren. Jetzt ist es freilich ganz anders, eine schöne Straße und ganz nette große und kleine Wohnungen.

Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 99 im Jahre 1916:

Das erste Haus gehörte dem Michael Dikreuter, der ende der fünfziger Jahre nach Kirchberg zog, wo er Rebmeister wurde. Dann kam Schumacher Kadler in Loschie. Später noch einige andere Miethleute. Bis die Tochter des Dikreuter die Wittwe eines Bediensteten des Prinzen Wilhelm v.  Baden es bezog und es späther an Johann Möking verkaufte. Im Hinterhause wohnte die Wittwe Riggler mit ihren Söhnen, dann Teres Spießmacher, der pensionierte Steurmann Anton Rebstein, der, als der Landungssteg gebaut wurde, Anbinder ward. Ferner `s Franzele, „ die Wittwe des Joseph Joos , dann die Näherin Anna Langenstein, endlich die Wittwe Möking.

Das Haus Nr. 99 (Töpferei Bender, um 1990)

Elfriede Mohr über das Haus 2004:

Eduard Hund  war Schiffsmeister und  in der Kiesfirma Gebrüder Hund Teilhaber. Der Betrieb wurde 1938 aufgegeben.  Nachdem die Witwe starb, stand das kleine Häuschen lange Zeit leer. Eine Töpferin arbeitete hier kurze Zeit. Die Erbengemeinschaft Hund konnte sich endlich einigen. Der jüngste, Edwin, wanderte in den 1960er Jahren nach Amerika aus. Das große Grundstück wurde an eine Baugesellschaft verkauft und 1997 große Mietshäuser mit Eigentumswohnungen gebaut.

So sieht diese Stelle heute - 2016 - aus  (Bild: Christian Rebstein)